Forschung in der KJPP am ZfP Südwürttemberg ist parallel zur Grundtendenz des Hauses eng am Patienten und an klinischen Fragestellungen orientiert. Diese basiert v.a. auf den Grundlagen der Versorgungsforschung. So hinterfragen wir uns kontinuierlch in unserer angebotenen Versorgung für den Patienten, entwickeln innovative Behandlungsmethoden aus dem Stationsalltag heraus und evaluieren diese Behandlungskonzepte wissenschaftlich. Unsere Abteilung hat den Anspruch zu belegen, dass unsere therapeutischen Schwerpunkte, Konzepte und Weiterbildungsinitiativen sinnvoll sind, damit wir anhand der wissenschaftlichen Evaluation die Behandlungsmethoden anpassen können.
Wir untersuchen die Wirksamkeit von Erlebnistherapie, die in der Abteilung einen bedeutsamen und von allen Berufsgruppen getragenen Stellenwert hat. Wir setzen einen Schwerpunkt auf alternative Versorgungsformen zur klassischen stationären Behandlung und evaluieren und beforschen so seit 2011 Hometreatment in verschiedenen Modellen der Versorgung (BezuHG-Behandelt zuhause gesund werden und StäB - Stationsäquivalente Behandlung) dabei. Wir beforschen mögliche Synergieeffekte von Versorgungssystemen wie PIA in Praxis und Evaluation der interdisziplinären Kinder-Psychosomatikstationen. Vertiefend haben sich aus diesen Themen Forschungsfragestellungen entwickelt, die eher der Grundlagenforschung zuzurechnen sind, etwa die Untersuchungen zur Selbstwirksamkeitserwartung bei suchtkranken Jugendlichen.
Ebenso haben wir in Zusammenarbeit mit der KJPP der Uni Ulm einen Fokus auf die Schnittstellenproblematiken zwischen den Psychosozialen Systemen wie Jugendamt und Kinder- und Jugendpsychiatrie, oder Schule und Kinder- und Jugendpsychiatrie gesetzt und diese in den Projekten AsPeKTe(Aussagen zu Schnittstellenkoordination bei psychisch erkrankten Kindern und Teens, bei dem wir Kinder, Jugendliche und Eltern zu erlebtem Schnittstellenmanagement befragt und Aussagen zu einem gute Entlassmanagement entwickelt haben) und CCSchool (Continuum of Care School, zur besseren Vernetzung von den Systemen Schule und KJPP mit aufsuchenden Behandlungsangeboten in der Schule)in den Blick genommen. Im Projekt Dazugehören Baden-Württemberg, wird die Schnittstelle des Eingliederungsmanagements mit der KJPP im Alter der Transition in den Blick genommen. Für Kinder psychisch kranker Eltern wurde im Projekt Esmeralda ein Behandlungsmanual zur Gruppentherapie entwickelt, und kontinuierlich weitergeführt.
Auch die Auswertung der Patienten- und Elternzufriedenheit im Rahmen der Qualitätssicherung in unserer Abteilung wird wiederholend mit einem in der Weissenau entstandenen Instrument in Ulm extern durchgeführt und geht gleich in einen Benchmarkprozess mit weiteren Kliniken aus Hessen und Niedersachsen ein.
Zentrenübergreifend führen wir für die Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Klinikärzte Erhebungen durch, die der Analyse von Trends in der Versorgungslandschaft dienen, so Umfragen zur Geschlossenen Unterbringung, zur Vernetzung, zur Traumatherapie, zum Opferentschädigungsausgleich u.a.m.
Forschung in der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie am ZfP Weissenau ist demnach so vielfältig, kreativ,überraschend und lebendig wie unsere Mitarbeiter und unsere Patienten. |