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Mithrasstein

Der Votivstein wurde aus Kalkgestein des Weiß-Jura gemeißelt und
hat eine Höhe von 88 Zentimetern. Er wurde vom Römer Valerius
Venustus aufgestellt, der Ende des dritten Jahrhunderts Statthalter
der Provinz Rätien, mit Sitz in Augsburg, war.

In der Römerzeit befand sich der Stein entweder in Zwiefalten am Zusammenfl uss beider
Zusammenfl uss beider Aachen oder in Zell an der Donaufurt in einem römischen
Sonnengott-Tempel. Er wurde von den Mönchen bei der Talbesiedlung im September 1089
vorgefunden und in der Vorhalle des romanischen Münsters aufgestellt und 1753 in den Chor
des spätbarocken Münster versetzt. In der Königl. württembergischen Heilanstalt wurde der
Stein zunächst im Konventgarten aufgestellt und 1846 durch eine Kopie ersetzt.
Das Original befindet sich heute im Lapidarium in Stuttgart.

Übersetzung:
Dem unbesiegten Sonnengott (Mithras) hat Valerius Venestus, ritterlichen Ranges,
Statthalter der Provinz Rätien, den Tempel von Grund auf wiederhergestellt. So wie er
es in Gelübde und Gedanken sich vorgenommen, hat er, nachdem er seine Gesundheit wieder-
erlangte, sein Gelübde froh und freudig nach Gebühr eingelöst.
Blick auf den Chor des spätbarocken Münsters, in dem der Mithrasstein bis zum Ende der
Klosterzeitaufgestellt war.
Das Foto wurde um 1910 vom Oberwärter Kaspar Kalis aufgenommen.