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Tausende psychisch kranker Menschen leben in den Dörfern der Elfenbeinküste und des Benin als sogenannte Kettenmenschen. Sie werden an einen Baum gekettet oder in dunklen Verschlägen weggeschlossen. Die Gesellschaft hat Angst vor ihnen. In den vor allem auf dem Land nach wie vor wirkungsmächtigen naturreligiösen Vorstellungen Westafrikas sind psychisch Kranke von Dämonen befallen. Seit 1991 bemüht sich die einheimische katholische Organisation St. Camille de Lellis mit ihrem Gründer und Direktor Grégoire Ahongbonon, die Menschen – im wahrsten Sinne des Wortes – von ihren Ketten zu befreien und sie in Therapiezentren aufzunehmen. Mehr als 15 000 Menschen in mittlerweile 15 Zentren in der Elfenbeinküste und im Benin wurden bis heute behandelt. Das Ziel ist die Rückkehr der Patienten und Patientinnen in die Dörfer und eine Langzeitversorgung mit Psychopharmaka. Der 2003 in Reutlingen gegründete Freundeskreis St. Camille ist ein Zusammenschluss von Privatleuten, der die psychiatrische Arbeit vor Ort unterstützt. Um die psychiatrische Versorgung konkret zu verbessern, reisen Fachkräfte aus der Ärzteschaft und der Pflege wiederholt nach Westafrika.
Die Ausstellung schildert Einzelschicksale in persönlichen Berichten und großformatigen Porträts. Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation des genannten Freundeskreises St. Camille mit dem Psychiatriemuseum MuSeele in Göppingen. Vom 16. März 2016 an wird die Ausstellung vom Württembergischen Psychiatriemuseum in Zwiefalten gezeigt. Verantwortlich für das Württembergische Psychiatriemuseum: Dr. Bernd Reichelt
Ausstellungsdauer: 16. März 2016 – 31. August 2016.
Ort: Verwaltungsbau des ZfP Südwürttemberg in Zwiefalten.
Foto: Heinz Heiss
PDF:
Folder und Plakat zur Ausstellung
Links:
Link zum Freundeskreis St. Camille: www.kettenmenschen.de
Link zum Psychiatriemuseum MuSeele in Göppingen: www.museele.de