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Elsers Nachfolger, der 30-jährige Dr. Carl Schäffer, setzte den Kampf um Verbesserungen mit großer Beharrlichkeit fort. Er hatte sich bereits während seiner Studienzeit intensiv mit der Irrenheilkunde beschäftigt und 1831 eine ausgedehnte Reise zu den bedeutendsten Irrenanstalten Englands, Frankreichs und Deutschlands unternommen. Die Schaffung einer freundlichen und gepflegten Anstalt, eine klare Organisation des Tages- und Arbeitsablaufs von Kranken und Personal und die Gestaltung von vielfältigen, sinnvollen und befriedigenden Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten waren die Grundpfeiler des Behandlungskonzeptes Schäffers während seiner 36-jährigen Amtszeit.
1841 lebten 93 Männer und 44 Frauen in der Anstalt, deren vermauerte Flurfenster aufgebrochen worden waren und die Insassen sich mit Erzeugnissen aus der eigenen Land- und Gartenwirtschaft und den Werkstätten selbst versorgten. Einige Kranke arbeiteten gegen Entgelt außerhalb der Anstalt bei Handwerkern und Bauern. Und es wurden die ersten Kranken in Pflegefamilien vermittelt. Arzneimittel wurden fast ausschließlich bei körperlichen Erkrankungen angewandt und Zwangsmittel spielten kaum eine Rolle.